In unserer Firma gibt es intern einen Microsoft Exchange Server für Mails, Kalender etc. Wir als Sysadmins haben natürlich Linux-Büchsen, mit welchen wir uns nur per rdesktop auf unsere Windows-Rechner verbinden, falls wir unbedingt etwas mit Excel oder ähnliches machen müssen. Mails habe ich bisher mit dem Thunderbird und dem Plugin „ExQuilla“ abgeholt. Dieses Plugin wird aber kostenpflichtig, da der Entwickler der Meinung ist, dass dieses Projekt von Anfang an als „Business“ geplant war und nicht als „Hobby“.  Mir ist egal, was der Entwickler mit dem Projekt macht; ich werde aber definitiv nicht dafür bezahlen, firmenintern Mails auf meinem Linux-Rechner abrufen zu können.

Alternativen

Meines Wissens gibt es für Thunderbird nur  eine wirkliche Alternative: DavMail. Diese Lösung funktioniert für viele User augenscheinlich (wenn man Webforen trauen darf). Ich selbst habe die Lösung aber nicht ausprobiert, denn da ich nicht wirklich an Thunderbird „gebunden“ bin habe ich mich für Evolution entschieden.

Evolution mit MAPI

Evolution ist ein kostenloses, quelloffenes Email- und Groupware-Programm für unixoide Systeme, wie Linux und OSX. Es gibt wohl auch eine Version für Windows. Unter Debian habe ich sogar im Paketmanager ein Paket gefunden, welches ich für geeignet hielt: evolution-exchange. Allerdings ist dieses Paket nur kompatibel mit den Exchange-Server-Versionen 2000 und 2003. Für höhere Versionen des Exchange-Servers kann man aber die MAPI-Extention von Evolution verwenden. Dazu muss man einfach das entsprechende Paket [über den Paketmanager der Distro installieren/herunterladen und kompilieren]. Im Gegensatz zu dem Exchange-Plugin, welches das OWA nutzt, braucht MAPI direkten Zugang zum Exchage-Server. Ist diese Voraussetzunge erfüllt, geht alles ziemlich problemlos.

Eine detaillierte Anleitung zum Einrichten von Evolution mit MAPI gibt es hier (englisch).

Update (22.05.2015)

Mittlerweile gibt es wieder ein aktiv entwickeltes MS Exchange-Plugin für Thunderbird namens Exchange EWS Provider (via sys4).

Update (07.12.2015)

Wer mit seinem Systemadministrator ein Bierchen trinken geht, kann sich auch einfach IMAP im Exchange-Server freischalten lassen. Dann funktioniert jeder handelsübliche Mail-Client.

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